Die eigenen Kinder warfen ihre behinderte Mutter wegen des Erbes vor einen herannahenden Zug – doch im letzten Moment geschah etwas, womit niemand gerechnet hatte.
Als nach dem Tod des Vaters das Testament eröffnet wurde, erstarrten die Söhne – das gesamte Vermögen, das Geschäft, sogar das Haus waren auf die Mutter überschrieben.
Sie sahen sich an und verstanden sich ohne Worte.

„Wenn sie nicht ohne ihr Geld leben kann – dann soll sie eben mit ihm leben… unter der Erde“, flüsterte der Ältere.
Am nächsten Tag setzten sie die Mutter ins Auto und sagten, sie würden mit ihr einen Ausflug machen. Die Frau, gutgläubig und still, ahnte nicht, dass es ihre letzte Fahrt sein sollte.
Sie fuhren zu den Bahngleisen – an einen Ort, wo die Züge streng nach Fahrplan fuhren.
Die Söhne wussten genau, dass ihre Mutter im Rollstuhl sich nicht selbst befreien konnte und der Lokführer keine Chance haben würde, rechtzeitig zu bremsen. Und falls die Polizei nachforschen würde, sähe alles wie ein tragischer Unfall aus.
Als der Zug bereits in der Ferne zu hören war, hielten sie an und stellten, ohne ein Wort zu sagen, den Rollstuhl direkt auf die Gleise.
Die Frau spürte die Vibration des Bodens. Zuerst schwach, dann immer stärker. Das Dröhnen wurde lauter – der Zug war schon ganz nah.
Sie versuchte, sich zu bewegen, betete, doch die Räder waren zwischen den Schwellen eingeklemmt.
Tränen liefen über ihr faltiges Gesicht. Sie schloss die Augen und flüsterte:
„Herr, wenn es Dich gibt, lass mich nicht so sterben…“

Doch im allerletzten Moment, als der Zug nur noch wenige Meter entfernt war, geschah etwas völlig Unerwartetes.
Ein lautes Quietschen ertönte – ein Traktor kam um die Kurve. Ein Bauer hatte die Hilfeschreie gehört und raste zu den Gleisen. Ohne zu zögern, stellte er den Traktor mitten auf den Übergang und rannte zu der Frau.
Im Bruchteil einer Sekunde packte er den Rollstuhl und stieß ihn mit aller Kraft von den Schienen. Der Zug raste mit einem ohrenbetäubenden Donnern vorbei – nur um Haaresbreite an ihnen vorbei.
Der Bauer keuchte schwer, Staub wirbelte um sie herum, die Frau zitterte am ganzen Körper.
„Sie leben. Das ist das Wichtigste“, sagte er erschöpft.

Sie sah ihn mit Tränen in den Augen an und flüsterte:
„Danke… Gott hat Sie geschickt.“
Später, im Krankenhaus, erzählte die Frau der Polizei alles. Und der Bauer wies auf eine Überwachungskamera hin, die zufällig in der Nähe installiert war – sie hatte festgehalten, wie die Söhne ihre Mutter auf den Gleisen zurückließen.
Wenige Tage später wurden die Brüder verhaftet. Das Gericht sprach sie schuldig des versuchten Mordes.
Das gesamte Vermögen, das sie so gierig an sich reißen wollten, ging endgültig – per Gerichtsbeschluss – an die Mutter über.