Als ich nach Hause zurückkehrte, bemerkte ich sofort, dass mein Kind nicht da war, obwohl es längst zu Hause hätte sein sollen.
Ich schaltete mein Handy ein, um über das Tracking-Gerät nachzusehen, wo es sich befand – und war fassungslos, als ich den Standort sah: Flughafen.
Normalerweise hörte ich, sobald ich nach Hause kam, Lachen oder Zeichentrickfilme. Doch heute – Stille. Weder meine Tochter noch das Kindermädchen waren da. Ich überprüfte alle Räume – leer. Mit zitternden Händen rief ich das Kindermädchen an, doch sie ging nicht ans Telefon.
Ich griff nach den Autoschlüsseln und rannte hinaus, während ich gleichzeitig den Standort auf dem Handy im Auge behielt. Mein Herz raste. Flughafen… Sollte es sich um eine Entführung handeln?
Als ich den Flughafen betrat und sah, was dort geschah, erstarrte ich.
Mein Herz pochte so laut, dass es mir vorkam, als könnten es alle um mich herum hören. Dann entdeckte ich sofort die rosa Tasche, von der sich meine Tochter niemals trennte.
Lilly stand neben Jessica, aber sie waren nicht allein. Neben ihnen befanden sich zwei Erwachsene mit ernsten, angespannten Gesichtern – Fremde.
„Was geht hier vor?“ wollte ich schreien, doch meine Stimme blieb in der Kehle stecken. Die beiden wandten sich sofort um, und mir wurde klar, dass dies keine gewöhnlichen Passanten waren. Einer trat auf mich zu, und mir lief es eiskalt den Rücken hinunter.
Lilly wirkte verängstigt, versuchte aber, mir ein kleines Lächeln zu schenken – als wollte sie sagen: „Mama, alles wird gut.“
Ich atmete tief durch, um mich zu sammeln. Alles um mich herum schien stillzustehen. Da sagte Jessica mit ruhiger Stimme: „Wir müssen gehen, sonst…“ – doch sie kam nicht mehr dazu, den Satz zu beenden.
Mir wurde klar: Jemand steuerte das Ganze aus dem Hintergrund.
Während ich Lilly fest an der Hand hielt und langsam zurückwich, überschlugen sich die Fragen in meinem Kopf: Wer sind diese Menschen? Warum gerade sie? Und vor allem – wer steckt wirklich dahinter?
Die Wahrheit kam schließlich ans Licht: Mein Ex-Mann, von dem ich mich vor wenigen Monaten scheiden ließ.
Er tauchte gemeinsam mit einem Komplizen auf und wollte meine Tochter entführen. Doch ich kam rechtzeitig und verhinderte das Schlimmste.
Schnell verständigte ich das Flughafenpersonal, und die beiden wurden festgehalten. Die Auswertung der Überwachungskameras bestätigte: Sie hatten tatsächlich geplant, meine Tochter zu entführen. Beide wurden der Polizei übergeben.
Heute kann ich endlich wieder ruhig schlafen – meine Tochter ist in Sicherheit, ihr droht keine Gefahr mehr. Und mein Ex-Mann sitzt nun hinter Gittern.
