Nach 40 Jahren glücklicher Ehe erklärte der Ehemann plötzlich, dass er eine junge Frau gefunden habe und sich scheiden lassen wolle.
Er erwartete Tränen, Vorwürfe und Verzweiflung – doch die Antwort seiner weisen Ehefrau brachte ihn völlig aus der Fassung.
Dieses ältere Ehepaar hatte vierzig Jahre Seite an Seite verbracht.
Ihr Leben war erfüllt von Liebe, Respekt und unermüdlicher Arbeit.
Gemeinsam zogen sie Kinder groß, bauten ein Haus, begannen bei null mit einem eigenen kleinen Geschäft, das im Laufe der Jahre erfolgreich wurde.
Im Alter konnten sie sich Reisen leisten, verbrachten Zeit mit Freunden und genossen ihre Hobbys.
Jeden Montag gingen sie gemeinsam zum Paartanz – eine kleine Tradition, die beide liebten.

Doch an einem dieser Abende änderte sich alles.
Während eine langsame Melodie erklang, hielt der Mann plötzlich inne, blickte seiner Frau in die Augen und sagte leise, aber bestimmt:
— Ich will mich scheiden lassen. Ich habe genug davon.
Die Frau hob leicht die Augenbrauen, blieb jedoch völlig ruhig.
— Warum, mein Lieber? Was ist passiert? — fragte sie kühl und gefasst.
Der Mann seufzte und sprach das aus, was er wohl schon lange in sich trug:
— Weißt du, als wir geheiratet haben, hatten wir nichts. Kein Haus, kein Geld. Wir schliefen auf einem quietschenden Bett, und ich fuhr ein altes, klappriges Auto. Aber damals war neben mir eine junge, schöne Frau.
Und jetzt – jetzt haben wir ein zweistöckiges Haus, teure Möbel, ein neues Auto… aber neben mir steht eine alte, dicke Frau. Ich bin müde. Ich will das Leben genießen.

Er rechnete mit Tränen, mit Vorwürfen, mit einem Wutausbruch – etwas, das seine Entscheidung rechtfertigen würde.
Doch stattdessen blickte seine Frau ihn ruhig an, fast mit einem Lächeln.
Ihr Antwort ließ ihn erstarren.
— Gut, mein Lieber, — sagte sie ruhig. — Such dir also eine junge, schöne, gepflegte Frau mit perfekter Figur. Ich werde dir nicht im Weg stehen.
Aber ich werde alles tun, damit du weder dieses Haus, noch die Möbel, noch das teure Auto behältst.
Ich werde dir das Leben zurückgeben, mit dem wir begonnen haben.
Du wirst wieder auf einem quietschenden Bett schlafen und ein rostiges Auto fahren.
Und um alles Weitere wird sich mein Anwalt kümmern.
Der Mann war sprachlos. Damit hatte er nicht gerechnet.
Sein Gesicht wurde blass, Unsicherheit flackerte in seinen Augen.
Zum ersten Mal seit vielen Jahren fühlte er, dass er verloren hatte – nicht im Geschäft, nicht im Leben, sondern in einem einfachen Gespräch mit einer Frau,
die er für schwach und berechenbar gehalten hatte.

— Du… du meinst das ernst? — stammelte er.
— Mehr als du denkst, — antwortete sie, trat einen Schritt zurück und tanzte allein weiter –
so, als hätte sie einen unsichtbaren Partner.
Er blieb mitten im Saal stehen, fassungslos über ihre Stärke und Entschlossenheit.