Ich dachte, meine Schwiegermutter würde meine alten Kleider für wohltätige Zwecke spenden – doch die Wahrheit versetzte mich in blankes Entsetzen.
Sie war immer fürsorglich und großzügig gewesen, behandelte mich wie eine Tochter. Als sie also vorschlug, ein paar meiner Sachen mitzunehmen, zögerte ich keine Sekunde – ich war nur froh, helfen zu können.
Doch bald wurde alles seltsam. Die Besuche meiner Schwiegermutter häuften sich, und ihre Aufmerksamkeit für bestimmte Dinge machte mich misstrauisch. Ich erzählte es meinem Mann, aber er zuckte nur mit den Schultern.

Eines Samstags erhielt mein Mann einen beunruhigenden Anruf. Er rannte aus dem Haus, und ich spürte einen eiskalten Kloß in meiner Brust. Als er zurückkam, sah er schrecklich aus: bleich, zitternd, als hätte er etwas Furchtbares erlebt.
Er setzte sich mir gegenüber, der Blick leer. „Es ist nicht so, wie wir dachten“, flüsterte er mit zitternder Stimme. – „Mama …“
Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. „Was ist passiert?“, fragte ich atemlos.
Mein Mann holte tief Luft, um sich zu fassen: „Sie hat deine Kleidung gar nicht gespendet, sondern …“
Als ich erfuhr, wofür meine Schwiegermutter sie tatsächlich benutzt hatte, packte mich der pure Horror.

Ich erstarrte, unfähig zu verstehen, was er meinte. Mein Mann erzählte, dass bei seiner Mutter ein Rohrbruch gewesen war und er eilig dorthin musste, um dem Klempner zu helfen.
Als er in den Abstellraum schaute, machte er eine unangenehme Entdeckung: Viele meiner Sachen hatte seine Mutter für den Haushalt verwendet – zum Staubwischen, Bodenwischen, als Putzlappen.
Es stellte sich heraus, dass sie das nicht zum ersten Mal getan hatte – unter dem Vorwand der Wohltätigkeit hatte sie teure Markenkleidung mitgenommen.
Wir waren fassungslos: Wir dachten, wir würden etwas Gutes tun, doch in Wahrheit wurde alles nur zum Putzen benutzt.

Ich fühlte gleichzeitig Wut, Enttäuschung und Verwirrung. Diese Kleidungsstücke waren wertvoll für mich – ich hatte sie gepflegt und wollte, dass sie jemandem wirklich zugutekommen.
Jetzt jedoch schien es, als sei mein Vertrauen zu einem schlechten Scherz geworden.
Ich sitze da und frage mich: Reagiere ich zu empfindlich? Oder ist es doch verständlich, verletzt zu sein, wenn jemand deine Sachen auf so eine Weise benutzt – auch wenn es vielleicht ohne böse Absicht geschah?